Außerordentliche Hauptversammlung am 26.09.2025
- SV Lautertal

- 1. Okt.
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Zur außerordentlichen Hauptversammlung sind die „üblichen Verdächtigen“, bis auf einige wenige neue Gesichter, erschienen. Rund 60 Personen, davon 2 Nichtmitglieder (nicht stimmberechtigt), haben sich entschlossen dabei zu sein. Der Plan des Abends war, den Mitgliedsbeitrag ab dem 01.01.2026 anzupassen. Die Fragen lauteten: wieso überhaupt und wie hoch?
Katrin Müller, 1. Vorsitzende, erklärte, dass die Existenz des Vereins bedroht ist. Es gibt viele ungeliebte Tätigkeiten, die niemand ehrenamtlich übernehmen möchte. Außerdem gibt es grundsätzlich nur noch wenige „positiv Verrückte“, die sich neben Familie, Job und Privatleben für einen Verein engagieren. Die grundlegenden Vereinsziele wurden vorgestellt: Wir wollen unsere Übungsleiter und Trainer gerecht entlohnen. Doch es lohnt sich (finanziell) nicht, Kinder zu trainieren - das Einräumen von Supermarktregalen ist mehr wert. Zudem wollen wir unsere Sportangebote für Jugendliche, die nicht Fußball spielen, sowie für Erwachsene erweitern. Jeder soll ein für ihn geeignetes Sportangebot besuchen können. Wir wollen gemeinsame Visionen und Ziele umsetzen. Im Weiteren soll mehr Sponsoring betrieben werden, damit nicht nur durch Mitgliedsbeiträge mehr Geld in die Vereinskasse gelangt.
Unser Mitgliedsbeitrag lag seit dem Fusions-Jahr 2017 bei 3,75 € pro Monat für einen Erwachsenen. Damit bekommt man - zum Vergleich - ein Bier im Sportheim. Sämtliche Streaming-Dienste und Konkurrenzangebote liegen bei deutlich höheren monatlichen Kosten. Unser Ziel lag darin, den Mitgliedsbeitrag so anzupassen, damit jährlich 30.000 € zusätzlich an Mitgliedsbeiträgen eingenommen werden, um ein Hauptamt (Teilzeitbeschäftigung oder Dienstleister im Finanz- und Verwaltungsbereich des SVL) mit 25.000 € und eine Reinigungskraft für beide Vereinsheime mit 5.000 € finanzieren zu können. Alternativ stand der Vorschlag zur Auswahl, den Mitgliedsbeitrag in der Höhe anzupassen, dass weitere 10.000 € zur Finanzierung eines erweiterten Sportangebots zur Verfügung stehen.
So standen zunächst mit Szenario 1 (geringere Beitragsanpassung) und Szenario 2 (höhere Beitragsanpassung) zwei verschiedene Mitgliedsbeitragsmodelle zur Wahl. Neue Definitionen aus dem Beitragsordnungsentwurf wurden dazu vorgestellt: Der Familienbeitrag wird abgeschafft; Kinder werden in Fußball Junioren, die beim FC Albkickers, und Kinder, die im Breitensport aktiv sind unterteilt; Erwachsene sollen in aktive und passive Mitglieder unterschieden werden (Definition „aktiv“ siehe Beitragsordnung ab 1.1.2026, einzusehen ab Oktober auf der Homepage).
Mehrheitlich wurde Szenario 1 (mit 38 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen) gewählt.
Somit standen die neuen Mitgliedsbeiträge fest, jedoch noch nicht, ob sie auch wirklich greifen werden. Nach Anpassung des Beitragsordnungsentwurfs, dass zwei Probetrainings erlaubt sind, ohne als aktives erwachsenes Mitglied zu gelten, und dass der Mitgliedsbeitrag quartalsweise eingezogen wird, kam die Beitragsanpassung in geheimer Wahl zur Abstimmung. Im Ergebnis wurde die neue Beitragsordnung mit 49 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen verabschiedet.
Die neuen monatlichen Mitgliedsbeiträge, die im Jahr 2026 quartalsweise abgebucht werden, sehen wie folgt aus:
Kinder und Jugendliche 9,50 €
Erwachsene Aktiv 9,50 €
Erwachsene Passiv 5,75 €
Fußball Junioren 6,50 €
Inklusion/Ehrenmitglieder 0,00 €
Noch einen wehmütigen und ernsten Entschluss haben die erste und der zweite Vorsitzende sowie die Kassiererin gefasst. Vor anderthalb Jahren haben namentlich Katrin Müller, Fabian Schmid und Daniela Wiechert bereits in der Hauptversammlung darauf hingewiesen, dass sie nicht mehr zur Wahl stehen bzw. ihr Amt im Vorstand niederlegen, wenn sich nichts an der seit Jahren vorherrschenden, belastenden Situation ändert. Immer wieder brechen Ehrenamtliche weg und es lassen sich keine Nachfolger finden, die die Aufgaben übernehmen. Um den Sportbetrieb weiter aufrecht zu erhalten, wurden die Aufgaben durch den Vorstand aufgefangen. Letztendlich ist die Belastungsgrenze erreicht als „Ausputzer“ zu fungieren und nur das Notwendigste zu erledigen, weil nicht mehr Zeit bleibt, um richtige Vorstandsarbeit zu leisten. Diese Neuigkeit hat einige Anwesenden kalt erwischt. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, wie es mit dem SVL nach der Jahreshauptversammlung im März 2026 weitergeht. Gerade deshalb war es wichtig, die Weichen in Richtung Veränderung zu stellen, um unseren SVL strukturell voranzubringen und stärker zu machen. So kann eine neue Führung echte Vorstandsarbeit leisten, entlastet durch die neu einzuführende Stelle des Hauptamts. Ein Schritt in die Zukunft ist gesetzt.
Der Vorstand

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